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Schuhe tragen nach einer Rückenmarkverletzung: drei Dinge, die du wissen solltest

Schuhe, Rollstuhl, Rückenmarkverletzung
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Nach einer Rückenmarkverletzung wirst du wahrscheinlich als eines der letzten Dinge über deine Schuhe nachdenken. Deine Füße benötigen jedoch genauso viel Pflege wie andere Körperteile, die von der Verletzung betroffen sind.

 

Manche Betroffene tragen letztendlich Orthesen, die ohnehin das Tragen von speziellen Schuhen erfordern. Andere brauchen gar keine besondere Stütze, was bedeutet, dass es kein starres Hindernis zwischen ihren Schuhen und Füßen gibt.

Nach einer Rückenmarkverletzung Schuhe zu tragen wird anders sein als zuvor. Es wird dir höchstwahrscheinlich nicht möglich sein, in dein Lieblingspaar zu schlüpfen – zumindest nicht ohne vorher einige Überlegungen anzustellen.

Bevor du wieder beginnst Schuhe zu tragen, sind hier drei Dinge, die du wissen solltest:

 

1. Deine Füße werden wahrscheinlich anschwellen.

Menschen mit einer Rückenmarkverletzung leiden häufig an Ödemen.

Ödeme sind Schwellungen, die überwiegend in den unteren Extremitäten wie den Beiden, Knöcheln und Füßen auftreten. Ödeme entstehen, wenn gelähmte Muskeln nicht in der Lage sind das Blut in den Beinen zurück zum Herzen zu pumpen und es sich aus diesem Grund anstaut. Die Blutflüssigkeit kann dann durch die Venenwand in das umliegende Gewebe entweichen.

Aus diesem Grund solltest du Schuhe kaufe, die ein oder zwei Nummern größer sind als die, die du vor der Verletzung getragen hast. Größere Schuhe werden dir dabei helfen, dass die geschwollenen Füße in den Schuhen nicht drücken. Auch wenn du die größeren Schuhe morgens nach dem Aufstehen noch nicht brauchst, wirst du feststellen, dass deine Füße größer und größer werden, je länger deine Beine im Laufe des Tages herunterhängen.

 

2. Du musst deinen Füßen Zeit geben, sich anzupassen.

Wenn du zum ersten Mal wieder ein Paar Schuhe nach deiner Verletzung trägst, solltest du sie nicht gleich den ganzen Tag anlassen. Am besten lässt du sie beim ersten Mal nur für ca. 30 Minuten an. Nach diesem Zeitabschnitt ziehst du die Schuhe aus und untersuchst deine Füße. Du solltest vor allem nach Stellen schauen, die gereizt, dunkler oder gerötet aussehen. Schau an Stellen wie deinen Knöcheln, Fersen oder Zehen ganz genau hin.

Bereiche mit Knochenvorsprüngen sind am ehesten von Reizungen betroffen.

Diesen Anpassungsprozess solltest du fortführen indem du jedes Mal wenn du Schuhe trägst, diese eine Stunde länger anbehältst, bis du bei insgesamt 12 Stunden angekommen bist. Wenn du während dieses Prozesses irgendwelche gereizten Stellen wahrnimmst, solltest du aufhören Schuhe zu tragen, bis es wieder völlig verheilt ist. Wenn du es dann erneut versuchst, trage größere Schuhe oder welche mit einer anderen Form. Wenn dieser Anpassungsprozess einmal vorbei ist, wirst du genau wissen, welcher Typ Schuh gut für dich ist und welchen du vermeiden solltest.

 

3. Du solltest Schuhe kaufen, die elastisch und dehnbar sind.

Wenn du deine Schuhe auswählst, könnte der modische Aspekt zweitranging werden. Du wirst sicher ein Paar Schuhe finden, die du magst. Bei der Auswahl sollte das Aussehen deiner Schuhe jedoch erst nach der Größe, der Atmungsaktivität und der Dehnbarkeit bzw. Elastizität eine Rolle spielen. Das bedeutet, dass insbesondere die Auswahl von eleganten Schuhen wahrscheinlich länger dauern wird.

Schuhe aus weichem Leder oder Stoff werden am besten sein, da sie keinen so hohen Druck auf deine Haut ausüben. Elastische und flexible Schuhe sind zudem angenehmer wenn du Verkrümmungen am Fuß aufgrund von Muskelkontrakturen hast. Weiche, atmungsaktive Gewebe helfen außerdem Schweißbildung vorzubeugen – im Gegensatz zu hartem Leder oder Vinylmaterialien. Feuchtigkeit durch starkes Schwitzen ist ein Risikofaktor für Druckstellenbildung. Saubere, trockene Füße bekommen mit geringerer Wahrscheinlichkeit wunde Stellen.

 

 

Gesunde Füße

Einschränkungen im Gefühl und der Bewegung in deinen Beinen und Füßen können dir die Beurteilung erschweren, wann ein Schuh unbequem ist. Es kann dann passieren, dass du selbst Verletzungen überhaupt nicht bemerkst. Wenn du wieder damit anfängst Schuhe zu tragen, werden dir die drei aufgeführten Tipps dabei helfen, Problemen vorzubeugen und deine Füße gesund zu halten. Und wenn nötig, kannst du Kleidung für Rollstuhlfahrer – natürlich auch Schuhe – im Internet finden.

 

Author:  Annie Beth Donahue

Mehr zu Annie Beth Donahue: www.anniebethdonahue.com